Das Kneipen- und Gastronomiesterben ist ein Thema, dem sich die Junge Union Hochtaunus annimmt. Erst Anfang des Jahres haben sich die jungen Politiker mit dem Thema Lärmschutz und deren gesetzliche Regelungen auseinandergesetzt, die Gastronomiebetreibern in vielen Teilen des Kreises Probleme bereiten. Bei einem Gespräch mit Torben Emmerich, Besitzer des Restaurant Löwenherz in Wehrheim, wurden einige erste Konzepte zur Förderung von Gastronomiebetrieben im ländlichen Raum erarbeitet. Ein Konzept sah die Einbindung junger Leute in den Betrieb vor. So könne generationenübergreifend gewirtschaftet und Modernisierungen oftmals schneller vorangebracht werden. Im jüngst verabschiedeten Wahlprogramm der CDU Hessen heißt es: „Wir werden gemeinsam mit dem Hotel und Gastronomieverband dem Kneipen- und Gasthofsterben entgegenwirken, da die Gasthäuser als Treffpunkt für Jung und Alt fungieren und oftmals Herzstück eines Dorf-/Stadtteillebens sind. Gerade die neu geschaffenen Fördermöglichkeiten der Gemeinschaftaufgabe Agrar- und Küstenschutz werden wir dafür nutzen.“ Der Hochtaunuskreis hat einige Konzepte entwickelt, die Gasthäuser unterstützen sollen.

Bei der zweiten „DEHOGA-Lounge“, die am 24. September in Wehrheim stattfand, war die JU Hochtaunus ebenfalls eingeladen und konnte feststellen, dass landes- und kreisweit viel getan wird, um die Gastronomie im ländlichen Raum zu fördern. So können Gastronomiebetriebe ab jetzt „Fairtradepartner“ des Hochtaunuskreises werden, solange sie die meisten ihrer Produkte aus fairem Handel beziehen. Dies zeichnet sie als Fairtrade Gastronomie aus und zeigt, dass Produkte regional und nach besten Standards ausgewählt werden. Hessenweit können sich Gastronomen bis zum 15. November 2018 um einen Platz der „50 besten Dorfgasthäuser Hessens“ bewerben. Der Wettbewerb ist Teil des Förderprogramms „Land hat Zukunft-Heimat Hessen“ und die Gewinner werden Anfang des Jahres 2019 ausgezeichnet. „Ein guter Ansporn und eine tolle Werbung für alle Gastronomiebetriebe im Hochtaunuskreis. Viele der Betriebe haben gute Chancen unter die TOP-50 der hessischen Gastronomiebetriebe zu kommen“, findet Cornelius Linden, Vorsitzender der Jungen Union Hochtaunus.

Nun sieht sich die Stadt Oberursel mit einer Situation konfrontiert, die jüngst eine neue Bürgerinitiative „Freili bleibt Freili“ hervorgebracht hat: Die Brüder Florian und Valentin Steden möchten ihren Betrieb vergrößern. Vorgesehen sind eine Straußwirtschaft, die das ganze Jahr geöffnet ist, sowie die Ausweitung des Betriebs. Laut der Bürgerinitiative werde der Verkehr durch eine Wirtschaft zu sehr zunehmen und das Naherholungsgebiet stören. Diese Meinung teilt die Junge Union Hochtaunus nicht. Die Lage der Freiligrathstraße lädt Fahrradfahrer und Wanderer ein vorbeizukommen und ist somit ein Ausflugsziel, das nicht nur mit dem Auto erreicht werden muss. Begehungen vor Ort haben gezeigt, dass die Angst vor einer Zufahrtstraße nach Bad Homburg unbegründet sei, die kleine Brücke, die überquert werden müsste, ist für Autoverkehr nicht geeignet. „Der Hochtaunus braucht attraktive Ausflugsziele. Die Brüder Steden sind junge Menschen, die sich für unsere Heimat und für die Attraktivität unserer Städte einsetzen. Wir honorieren und unterstützen dies“, so Kreisvorsitzender Cornelius Linden und weiter: „Die Erschließung eines neuen Wohnbaugebiets würden wir jedoch grundlegend ablehnen. Wir sprechen uns klar für die Erhaltung der ländlichen und landwirtschaftlichen Gebiete aus.“

Neben der Wirtschaft und der Produktionsstätte soll es außerdem eine Schau-Kelterei geben. Jeder kann so den Entstehungsprozess von Apfelwein mitverfolgen und sich das Resultat schmecken lassen. Die Produktion soll in den nächsten Jahren ausgeweitet werden. Bis zu 150.000 Liter Apfelwein sollen dann gekeltert werden können. „Mit diesem Konzept wird nicht nur die lokale Gastronomie gefördert, sondern auch unser Regionalgetränk, der Apfelwein“, begrüßt Linden.

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